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Märkische Allgemeine Zeitung
11. November 2012

Das Spiel für Hellhörige


TORBALL Louis-Braille-Pokal / Ungeschlagene Borgsdorfer verpassen Sieg nur knapp
Die Borgsdorfer Torballer ließen es beim
Traditionsturnier in eigener Halle klingeln.
Von Björn Walter

BORGSDORF l „Am Ende sind zwei Unentschieden schon eins zu viel. Ich bin aber dennoch sehr zufrieden." So lautete das Fazit von Thomas Schmidt, Leiter der Behindertensportabteilung von Forst Borgsdorf, nach dem zweiten Platz des Gastgebers beim alljährlichen Louis-Braille-Turnier der Torballer. In der Sporthalle der Grundschule Borgsdorf waren am Sonnabend sieben Teams aus dem nordostdeutschen Raum und Niedersachsen am Start. Den Wanderpokal sicherte sich das Team Berlin II.

1994 war das Turnier in Erinnerung an den Erfinder der Blindenschrift ins Leben gerufen worden. „Deutsche Meisterschaften haben sicherlich noch einen größeren Stellenwert. Das Turnier ist trotzdem ein Höhepunkt", so Schmidt. Auch Hohen Neuendorfs Bürgermeister Klaus-Dieter Härtung stellte die Bedeutung des Spiels mit dem Klingelball heraus: „Wir haben die Halle saniert und sind bereit, den Sport weiter zu unterstützen. Die kleinen Sportarten sind uns genauso wichtig wie die großen."
Da die Spieler beim Torball eine lichtundurchlässige Dunkelbrille tragen, ist in erster Linie das Gehör gefordert. .Absolute Ruhe!", forderten die Schiedsrichter in der gut gefüllten Halle. Wenn sich die Torballer in der Verteidigung aus hockender Position blitzschnell wie ein Klappmesser auffächern, um den heranfliegenden Ball abzuwehren, kann es auch schon einmal zu schmerzhaften Körpertreffern und sogar Nasenbeinbrüchen kommen, weiß Tino Schätze! zu berichten. Er ist Borgsdorfs bester Werfet Aufgrund einer chronischen Knieverletzung war er nur Ersatzspieler.

Der FSV Forst startete mit Uwe Jung, Holger Dreher, Axel Brehmer und Thomas Schmidt souverän. Gegen die vermeintlich schwächeren Teams von Berlin I, Magdeburg und Halle gelangen drei souveräne Siege. Um den speziellen Turnieranforderungen mit wenig Spielpausen gewachsen zu sein, trainieren die .Förster" zielstrebig; „Wir spielen im Training schon mal 20 Minuten durchgängig, da Turniere konditionell sehr anstrengend sind*, unterstrich Trainern Marina Schätzel den Ausdaueraspekt der Sportart.

Durch ein respektables Remis gegen den Titelverteidiger Wilhelmshaven und einen knappen Erfolg gegen Hannover-Langenhagen blieben die Borgsdorfer auf Titelkurs. Dafür musste im letzten Spiel ein hoher Sieg gegen die bis dato verlustpunktfreien Torballer von Berlin II her. Nach einer spannenden Abwehrschlacht verfehlten die .Förster* den Turniersieg nur knapp. Das 1:1-Unentschieden im Spitzenspiel und der abschließende Sieg der Berliner gegen Halle verhinderten den ganz großen Triumph.

Das nach aufhebenden sieben Wettkampfstunden nicht nur Tore und Punkte für die Sportler von Bedeutung sind, verdeutlichte Tino Schätzel: „Torball ist ein Teamsport, bei dem es nicht nur auf Konzentration und Schnelligkeit ankommt. Es werden sehr viele soziale Kontakte gepflegt." Abteilungsleiter Thomas Schmidt ergänzte: "Mit den Magdeburgern, zu denen wir seit Jahren einen hervorragenden Kontakt haben, saßen wir noch lange nach der Siegerehrung zusammen.

Endstand

1. Berlin II 23 : 4   11 : 1
2. Borgsdorf 24 : 14   10 : 2
3. Wilhelmshaven 29 : 15   7 : 5
4. Langenhagen 18 : 20   5 : 7
5. Magdeburg 15 : 25   5 : 7
6. Halle 17 : 25   4 : 8
7. Berlin I 11 : 34   0 : 12

 

Bild

Ein Spiel dauert zwei mal fünf Minuten. Das angreifende Team versucht, den 500 Gramm schweren Ball unter den Leinen hindurch an den abwehrenden Spielern vorbei ins Tor zu spielen. FOTOS (3): ROBERT POESKE
Der Ball muss spätestens acht Sekunden, nachdem ihn ein Team unter Kontrolle gebracht hat, auf die gegnerische Seite gespielt werden.

Bild

Der Ball darf keine der drei Leinen berühren oder überspringen.

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