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Gransee Zeitung
13. Oktober 2011


„An erster Stelle steht das Helfen"

ßlinden-und-Sehbehinderten-Verband informiert in Gransee über Angebote und Möglichkeiten

Von Matthias Henke

GRANSEE • . „Sehen was geht" - unter diesem Motto informierten sich gestern in der Begegnungsstätte des DRK Blinde und Sehbehinderte über Angebote. Die Veranstaltung fand im Rahmen der bundesweiten „Woche des Sehens" statt. „Wir sind gut aufgestellt", sagte Holger Dreher, Vorsitzender der Bezirksgruppe Oberhavel des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes-Brandenburg. Ein gutes Jahr, nachdem "die Verbände aus Gransee und Oranienburg fusionierten (GZ berichtete), zog er ein positives Fazit. Mit einem Beratungsbüro etwa, das der Verband in Oranienburg unterhält, könne nicht jede Bezirksgruppe aufwarten. „Und wir freuen uns, dass das Angebot auch angenommen wird."

Gut angenommen wurde auch der gestrige Informationsnachmittag anlässlich der Woche des Sehens, die noch bis zum 15. Oktober geht. Rund 40 Mitglieder, Angehörige und Interessierte waren in die Begegnungsstätte des DRK in Gransee gekommen. Mit der Aktion soll auf die Bedeutung eines guten Sehvermögens, die Ursachen von vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter Menschen aufmerksam gemacht werden. Aus der Praxis sprachen Rehabilitationslehrerin Michaela Franke aus Berlin sowie Dr. Renate Krüger aus Gransee. Sie gaben Einblicke in ihren Berufsalltag.

Insgesamt ist die Bezirksgruppe Oberhavel momentan 77 Mitglieder stark. Für den Vorsitzenden Holger Dreher ist das eine relative geringe Zahl angesichts der 521 Menschen, die im Kreis das Vermerk „BL" für blind in ihrem Behindertenausweis stehen haben. Seine Erklärung für den niedrigen Organisationsgrad: Für viele Menschen komme der Verlust des Augenlichts erst mit dem Erreichen eines hohen Alters. „Viele wohnen da schon in einem Pflegeheim und sind nicht mehr so selbständig", so Dreher. Sehbehinderte zahlenmäßig zu erfassen, gestalte sich dagegen schwierig. Der Bezirksgruppenvorsitzende rechnet mit einer im Vergleich zu den Blinden dreimal so hohen Anzahl.

Um Hilfe vom Verband zu bekommen, etwa wenn sich bei einem Betroffenen selbst oder einem Angehörigen eine massive Verschlechterung der Sehkraft abzeichne, müssen diese Menschen indes nicht unbedingt Mitglieder sein. „Natürlich sind wir dankbar über jedes neue Mitglied", so Dreher. „Aber an erster Stelle, steht für uns das Helfen."
 

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