Märkische Allgemeine Zeitung
22. März 2010
Blinden- und
Sehbehindertenverband
schließt sich zusammen
ORANIENBURG - Feierlich ging es zu am Sonnabend im Bürgertreff
Oranienburg, als etwa 60 Mitglieder des Blinden- und
Sehbehindertenverbandes zusammenkamen, um über die Zukunft der
Bezirksgruppen Gransee und Oranienburg abzustimmen. Unter empfehlenden
Worten der Vorsitzenden Holger Dreher (Bezirksgruppe Oranienburg) und
Bernd Schade (Bezirksgruppe Gransee) wurde der Zusammenschluss beider
Landkreise zu einer Bezirksgruppe Oberhavel besiegelt. Als Hauptgrund
für die Vereinigung nannte Bernd Schade den Zustand, dass es leider
immer weniger Mitglieder gebe, weswegen man als größere Gruppe aktiv
werden und alle Mitglieder erreichen wolle, betonte Holger Dreher. Zu
diesem Schritt gratulierte auch die Landtagsabgeordnete der Linken,
Gerrit Große. Das Bündnis sei ein Schritt zu einem „starken Verband mit
einer lauten Stimme“, denn ohne diese Stimme habe auch die Politik
Schwierigkeiten, die Anliegen sehbehinderter Menschen umzusetzen: „Wir
brauchen Ihren Druck, um auf Ihre Bedürfnisse einzugehen!“
In der Bezirksgruppe Oberhavel sind nun annähernd 100 Mitglieder. Im
Zuge des Zusammenschlusses wurde auch der Vorstand neu gewählt: Holger
Dreher erhielt dabei ohne Gegenstimmen erneut den Vorsitz,
Stellvertreter bleibt Helmut Schütt. Jeanette Borowski, Michael Mehlmann
und Bernd Schade sind als Beisitzer gewählt worden. Zum neuen alten
Vorstand gratulierte auch Oranienburgs Bürgermeister Hans-Joachim
Laesicke: „Mit Holger Dreher haben Sie eine ordentliche Lokomotive im
Amt.“ Dreher erklärte: „Wir wollen erreichen, dass die Belange von
Blinden und Sehbehinderten im öffentlichen Bereich besser berücksichtigt
werden.“ So gebe es im öffentlichen Nahverkehr oder in puncto
Barrierefreiheit große Probleme. Das sah auch Roswitha Noack so. Die
Leegebrucherin leidet an einer Augenkrankheit und entschloss sich daher
2009, dem Verband beizutreten: „Hier habe ich die Möglichkeit, mit
anderen Betroffenen zu reden.“ Außerdem wolle sie mehr über Hilfsmittel
erfahren und die Blindenschrift lernen. Von ihrer Umgebung wünscht sie
sich vor allem freundlicheren Umgang: „Mit einer Behinderung ist man
noch immer derselbe Mensch, der man ohne Behinderung auch war.“ (ld)
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