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Märkische Allgemeine Zeitung
26. Januar 2010

 

Immer wieder alle neune getroffen
Sehbehinderte kegelten in Neuglobsow um den brandenburgischen Landespokal
Von Wolfgang Gerth
 

NEUCLOBSOWl Sieben Sieger sind am vorigen Wochenende in Neuglobsow bei den Landes-Pokalmeisterschaften des Brandenburger Blinden-und Sehbehindertenverbandes ausgekegelt worden. Fünf erste Plätze gingen an Granseer. Sie werden am Start sein, wenn es demnächst in Stralsund um die Bundespokale geht.

Nein, es wurde nicht vermerkt, wie oft am Sonnabend auf der Kegelbahn des Stechlinsee-Centers alle neune fielen. Aber die Konkurrenten registrierten wohl, wenn der Nachbar richtig abräumte. „Wer sehbehindert ist, hört und fühlt gut", sagte Rosemarie Schade aus Menz. Sie hatte innerhalb von 40 Minuten gerade 100 Kugeln geschoben und wusste wohl, dass Helmut Schutt von der Bezirksgruppe Oranienburg auf der Nebenbahn gleich sechsmal alle neune geschafft hatte.

28 Männer und Frauen waren auf der Neuglobsower Bundeskegelbahn am Start, als es um die Pokale des Blinden- und Sehbehindertenverbandes des Landes Brandenburg ging. Sie traten als Mannschaften an, wobei es aber auch um die besten Einzelleistungen ging. Für den Ausscheid um die Bundespokale Anfang Mai in Stralsund qualifizierten sich drei Frauen und drei Männer sowie die Mannschaft aus Gransee.

Die Kegelenthusiasten -„100 Kugeln, da bekommt man doch keinen Muskelkater" - starteten in verschiedenen Kategorien, abhängig vom Grad ihrer Behinderung. Mit Enrico Eisholz von der Bezirksgruppe Strausberg war unter ihnen auch ein sechsfacher Deutscher Meister, Gewinner eines Bundespokals und EM-Teilnehmer. Als Späterblindeter kegelt er seit 1999 und ist auf Bohlenbahnen ebenso zu Hause wie auf Asphalt oder Beton oder auf der sogenannten Schere, bei der sich die Bahn im dritten Drittel verbreitert.

Landeskegelwart Martin Hübchen, der die knapp drei Kilogramm schweren Kugeln gleichfalls 100-mal über 23 Meter auf die Strecke schickte, formulierte das Ziel des Kegelns für Sehbehinderte wie folgt: „Unsere Mitglieder sollen sich so integrieren, dass ihre Behinderung gar nicht mehr ins Gewicht fällt."
Erinnerungen in Form der Pokale gab es aber nicht nur für die Sieger des Wettkampfes. Alle Teilnehmer der Kegelmeisterschaften erhielten Plaketten aus dem typischen grünen Glas, die die Granseer Bezirksgruppe extra im Neuglobsower Glasmuseum in Auftrag gegeben hatte.

Die Sieger

Damen Kategorie
Bl (schwerste Behinderung): Brigitte Soost, Bezirksgruppe Gransee
Kategorie 82: Rosemarie Schade, Gransee
Kategorie B3: Renate Jeche, Cransee

Herren Kategorie
Bl: Klaus-Peter Schade, Gransee
Kategorie B2: Helmut Schutt, Bezirksgruppe Oranienburg
Kategorie B3: Roland Bartelt, Oranienburg

Mannschftssieger: Bezirksgruppe Gransee

 

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