Blinden-und-Sehbehinderten- |
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Bezirksgruppe Oberhavel |
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Oranienburger Generalanzeiger Mühsamer Einkauf
Rundgang bei Kaufland Oranienburg zum Tag der
Sehbehinderten OBERHAVEL • Wenn Helmut Schutt einkaufen geht, hat er immer sein Monokular dabei. Damit kann er im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern die Preise mit der achtfachen Verstärkung des Fernglases vor seinem Auge scharf stellen. „Aber wehe, ich habe es vergessen." Dann hilft nur, bis auf Nasenlänge an das Preisschild heranzurücken. So kann der schwer Kurzsichtige zwar den Preis erkennen, aber der Artikelname bleibt verschwommen. Die Namen sind fast immer zu klein gedruckt. Um auf ihre Schwierigkeiten bei so etwas wie das tägliche Einkaufen aufmerksam zu machen, besuchte gestern die Bezirksgruppe Oranienburg des Blinden- und Sehbehindertenverbandes das Oranienburger Kaufland. Gemeinsam mit Kaufland-Mitarbeiter Daniel Göricke gingen die Bezirksgruppenmitglieder Helmut Schutt, Holger Dreher und Jeannette Borowsky durch die Kaufhaus-Regalreihen.
Wie sich Sehbehinderte fühlen, konnte Daniel Göricke
aber auch selbst erfahren. Er probierte eine Brille aus, die eine starke
Sehbehinderung simuliert. „Das war erschreckend, wie schlecht alles zu
erkennen war." Ob sich nach dem Rundgang aber etwas für die Sehschwachen
bei Kaufland etwas verändert konnte Göricke nicht versprechen. Er will
die Probleme bei der Geschäftsleitung vortragen. Allerdings machte er
wenig Hoffnungen. Denn schon allein bei der Gestaltung der
In Oberhavel gibt es offiziell 497 Blinde, sagte
Holger Dreher, Vorstandschef beim Oranienburger Blinden- und
Sehbehindertenverband gestern. Er schätzt aber, dass in Oberhavel etwa
1000 Menschen leben, die eine starke Behinderung haben. Diese fängt bei
einem Sehrest von 30 Prozent an.
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Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Brandenburg e.V. |